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Ah – herrlich – nachmittags am Strand oder am See – einen spannenden Schmöker in der Hand und eintauchen in neue Welten und Abenteuer. Das pure Sommervergnügen. Aber wo bekommen Leseratten Nachschub? Klar, im Buchhandel, Online, in der Bücherei…und bei sogenannten öffentlichen Bücherschränken.

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Der öffentliche Bücherschrank ist keine Bibliothek im eigentlichen Sinn des Wortes – es ist quasi ein „Schrank“ im öffentlichen Raum, in dem Bücher kostenlos zum Tausch oder zur Mitnahme 24 Stunden rund um die Uhr angeboten werden. Keine Registrierung und keine Rückgabefristen. Eine „Teilen macht Spaß“ Bürgeraktion, die in den letzten paar Jahren richtig in Schwung gekommen ist.  Zurück geht die ganze Idee auf ein partizipatives Kunstwerk der Aktionskünstler Clegg & Guttmann, die 1991 erstmals eine offene Bibliothek in Graz realisierten. Hamburg folgte 1993 und Mainz 1994.

Mehr als 1100 öffentliche Bücherschränke gibt es mittlerweile in Deutschland – in unterschiedlichen Größen und Formen. Da sind die Gemeinden und Fördervereine sehr kreativ: Teils sind es kleine Holzhäuschen, Vitrinen oder eben auch umfunktionierte Telefonzellen. Klar, im Zeitalter der modernen Kommunikation ist die Telefonzelle eine aussterbende Art und bietet sich an als Buchvitrine. Eine (nicht unbedingt vollständige Liste) der öffentlichen Bücherschränke gibt es hier. Und eine interaktive Karte gibt es hier hier. Im Google Playstore gibt es die kostenlose App BuchSchrankFinder.

Die Buchvitrinen erfreuen sich großer Beliebtheit und werden schnell angenommen – wie auch eine Studie der Universität Bonn aus dem Jahr 2008 belegt – aber es gibt natürlich auch vereinzelt Fälle von Vandalismus wie z.B. im April als ein Bücherschrank in Detmold abgebrannt wurde. Oder es fährt jemand in den frühen Morgenstunden vor und räumt alles aus der Bücherzelle in seinen Lieferwagen, um alles auf dem nächsten Flohmarkt zu verkaufen. Sehr schade, denn die Bücherschränke werden in der Regel durch Spenden finanziert und am Leben gehalten.

Am Kapstädter Flughafen gibt es seit 2014 die „Flybrary“ – und das mutet wirklich wie eine Bibliothek in einem alten Herrnhaus an: dunkle Regale, Kamin und Ohrensessel. Ja – da kann man es gut aushalten, während man auf die Ankunft seiner Lieben wartet. Auch dieser „Bücherschrank“ funktioniert über Spenden.

In der Lemon Tree Cottage haben wir auch ein offenes Bücherregal, welches sehr gerne von unseren Gästen genutzt wird. Man leiht sich ein Buch aus, nimmt es mit und lässt dafür ein anderes da (oder auch nicht). Ganz hoch im Trend sind Krimis. Und ganz speziell Provinzkrimis wie die von Rita Falk um die Abenteuer vom Eberhofer Franz. Na, ist doch klar, hier am See lesen wir gerne über Abenteuer in fremden Länder und in den fremden Ländern lesen wir eben gerne über vertraute Sachen aus der Heimat. Wie den guten Kaiserschmarrn von der Oma.

In dem Sinne: viel Spaß beim Lesen.