Auf den Spuren der Rosenheim Cops
„Es gabat a Leich“ – seit mehr als 16 Jahren ermitteln die Rosenheim Cops dienstags ab 19:25 im Auftrag des ZDF. Mit durchschnittlich 5 Millionen Zuschauern pro Folge hat die Vorabend-Krimiserie Kultstatus und ist erfolgreicher als alle anderen ZDF Serien – Schwarzwaldklinik inklusive. Bisher wurden 17 Staffeln mit 404 Episoden ausgestrahlt – die 18. Staffel startet im Herbst.
Die Serie ist kurzweilige 45-minütige Unterhaltung und zu Recht ein Publikumsmagnet. Passt ja auch alles. Angefangen von der Bayerischen Gemütlichkeit bis hin zu den unterschiedlichen Charakteren, mit denen sich jeder identifizieren kann. Gedreht wird in Rosenheim, dem schönen Chiemgau und in den Bavaria Filmstudios. Und zwar im Sommer. Das heißt schönes Wetter in der Stadt und auf dem Bauernhof. Ist doch herrlich – so ein Feierabendbier mit Blick auf die Berge! Eigentlich alles traumhaft, wenn da die vielen Morde nicht wären. Da muss dann der Kriminalhauptkommissar Korbinian Hofer (Joseph Hannesschläger) auf dem Bauernhof alles stehen und liegen lassen, um mit wechselnden jüngeren, sportlicheren und vor allen Dingen „zuagroasten“ Kollegen die Ermittlungen aufzunehmen. Unterstützt wird das ungleiche Ermittlerduo vom gesamten Kommissariat, der „g’schaftigen“ Sekretärin Frau Stockl (Marisa Burger) und dem „potschaten“ Polizisten Michi Mohr (Max Müller). Die Frau Stockl verkündet dann auch in der Regel das Auffinden eines Mordopfers mit den Worten: „Es gabat a Leich“. Neben dem aufzuklärenden Mord gibt es als zweiten Erzählstrang Alltagsgeschichten um die einzelnen Figuren – angefangen vom romantischen Date, über die Musikakademie bis hin zum Lottogewinn. So was kennt halt jeder. In einer Vorabendserie gibt es auch keine Metzelmorde: zu 90% werden die Opfer mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen und sind Halunken, die jemanden geprellt haben. Jemanden aus der Familie ums Erbe, den Geschäftspartner, den Ehepartner etc. Und die Kommissare haben eine 100%-ige Aufklärungsquote. Keine Ballerei oder Verfolgungsjagden mit quietschenden Autoreifen sondern kriminalistisches Gespür mit Herz und Verstand. Der Täter wird überführt und geht in den Knast. Eine Seifenblasenwelt mit ausgleichender Gerechtigkeit. Passt doch!
2017 wurde die Serie mit dem Poetentaler der Münchner Turmschreiber ausgezeichnet. Der Kulturpreis wird seit 1961 an Künstler und Institutionen verliehen, die sich besonders verdient gemacht haben um Kunst und Kultur in Bayern.
Aber in der Serie ist natürlich nicht alles so wie es scheint. So wird unser Rathaus für den Tatort Rosenheim zum Polizeipräsidium und bedauerlicherweise gibt es keine Gaststätte „Rosenbräu“ mit einem Schweinsbratenbuffet. Eine kleine Anekdote am Rande: der aus Kärnten stammende Max Müller ist eigentlich Opernsänger und hat auch hier in Rosenheim schon ein Konzert gegeben. Für diejenigen, die mehr über die Drehorte erfahren wollen, gibt es jeweils am Mittwoch, Samstag und Sonntag eine Rosenheim Cops Stadtführung.