Seit dem 01.04.2025 benötigen deutsche Staatsangehörige (und viele andere auch) ein gültiges Visum, um nach Namibia einzureisen. Wir wollen schon ab Mitte März nach Namibia und auch nach Botswana und Zimbabwe. Kriegen wir hin mit den Visum! So schwer kann doch das nicht sein, oder? Hier ein kleiner Erfahrungsbericht, wie sich das für uns gelaufen ist.
Als erstes kann ich jedem Reisenden nur ans Herz legen, sich die App „Sicher Reisen“ vom Auswärtigem Amt herunterzuladen – immer topaktuell mit allen Informationen, die man für seine Reise benötigt. Allerdings ist im Februar noch nicht so ganz klar, wie sich das mit dem Visum für Namibia gestaltet. Die Gruppen auf Social Media überschlagen sich mit Information und letztendlich kommen immer mehr Fragen als Antworten. Das Einzige, was klar zu sein scheint, ist, dass dieses Visum N$1600 kostet (also circa €80). Und dass man Kontoauszüge der letzten drei Monate benötigt und eine Liste aller Unterkünfte mit Telefonnummern. Naja.
Also habe ich mir einen Termin bei dem Konsulat in Kapstadt gemacht, hatte natürlich alles dabei, aber dann hat mir die Mitarbeiterin mitgeteilt, dass sie erst ab dem 01. April Visa ausstellen. Nervig. Außerdem hat sie mir gesagt, dass sich ja alles noch ändern kann. Ich fahre also relativ verdrossen wieder nach Hause. Ein Follow-Up E-Mail an das Konsulat bleibt unbeantwortet.
Dann probiere ich mein Glück telefonisch beim Ministry of Home Affairs in Windhoek, und Überraschung: nach zwei Wochen erreiche ich endlich jemanden. Die Mitarbeiterin gibt mir eine Web-Adresse, die ich eingeben soll und…die Website funktioniert nicht. Sie schickt mir dann netterweise Infos und FAQs per WhatsApp, aber auch hier herrscht für mich nur Unklarheit. Bis Ende März kann man ja noch ohne Visum einreisen und so machen wir uns dann auf den Weg nach Noordoewer, dem Grenzübergang am Orange River. Wir bekommen einen Stempel in den Pass, allerdings „Single Entry“. Da wir aber bis Ende Mai bleiben und eben auch noch nach Botswana wollen, beantragen wir das Visum als wir schon „auf pad“ sind über die Website des Ministry of Home Affairs – hier ist Geduld gefragt, denn die Website funktioniert öfters nicht – wie zum Beispiel jetzt als ich versuche den Link zu teilen. Einfach bei der Suchfunktion „visa on arrival Namibia“ eingeben. Nach einigem hin und her klappt es dann auch. Es kommen dann noch N$48 Bearbeitungsgebührt dazu, weil wir ja mit Karte zahlen. Eine Freundin druckt es aus für uns und gut ist’s.
Als wir aus dem Okavango über den Mohembo Border Post wieder nach Namibia einreisen, behält der Grenzbeamte das Visum, wir bekommen einen fetten Stempel in den Pass, das Visum ist für drei Monate gültig und berechtigt zu mehreren Einreisen („Multiple Entry“). Kontoauszüge wollte keiner sehen, aber man sollte schon die Adresse und Telefonnummer der ersten Unterkunft parat haben.
Fazit: es wird nicht immer alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird und das wird sich nach den ersten aufregenden Wochen schon einpendeln. Wir haben es von unterwegs gelöst und es hat auch geklappt. Falls das immer noch nach einem Buch mit sieben Siegeln klingt, Musiker und Produzent Ees erklärt hier ganz einfach wie es funktioniert:
Titelbild: Sergi Ferrete on Unsplash