Vor Weihnachten ist hier in Kapstadt pandemiebedingt nichts los und wir machen uns auf in den Hluhluwe-iMfolozi Park mitten im Zululand der Provinz KwaZulu-Natal. An die 1700 km von Kapstadt entfernt und ca. 280 km nördlich von Durban gelegen. Der Park mit seinen ca. 960 km² gilt als ältestes Wildschutzgebiet Südafrikas und ist aber trotz seiner Größe und seines immensen Tierbestandes kein Nationalpark. Benannt nach den Flüssen, die durch dieses Gebiet fließen, wurden die beiden Parks 1895 getrennt voneinander gegründet und 1989 zum heutigen Hluhluwe-iMfolozi-Park zusammengeführt.

Elefanten Südafrika

Hluhluwe ist mit ca 240 km² der kleinere Teil des Parks und hat auch nur ein Gate im Osten, das Memorial Gate. Im iMfolozi befinden sich zwei weitere Gates, das Nyalazi Gate im Osten und das Cengeni Gate im Westen. Und obwohl das Wildschutzgebiet zweigeteilt ist, kann an den kompletten Park durchfahren, unabhängig vom Eintrittsgate. Dies ist denn auch der einzige Park in KwaZulu-Natal, in dem man die Big Five sehen kann. Bekannt ist der Park aber für seinen gesunden Bestand an Nashörnern. 1947 wurde die heute genannte Ezemvelo KZN Wildlife Organisation gegründet, um Gesetze zum Schutz des Wildbestandes zu implementieren und durchzusetzen. Damals gab es weltweit nur noch 14 Breitmaulnashörner – alle im Umfolozi Park. Heute wird die weltweite Population der Breitmaulnashörner auf ca. 18.000 geschätzt und sie alle stammen von der Restpopulation im Umfolozi ab.

Giraffen Hluhluwe-iMfolozi

Wir übernachten ca. eine halbe Stunde außerhalb des Parks, weil wir das letzte Mal wenig begeistert waren vom Buchungsprozess für Unterkünfte im Park. Die Gates öffnen je nach Saison zu unterschiedlichen Zeiten – Infos dazu gibt es auf der Website . Wir beginnen unsere Tour am Memorial Gate und machen uns langsam auf dem Weg zum Hilltop Resort. Eine sanft rollende Hügellandschaft mit üppiger Vegetation, Wasserlöchern und Aussichtspunkten, aber auf der Strecke zur Lodge sehen wir nur auf der anderen Seite des Hluhluwe Flusses einige Antilopen. Egal, wir haben ja noch den ganzen Tag vor uns und in der Lodge gibt es erst Mal einen Kaffee. Wir fahren dann weiter Richtung iMfolozi und auch hier sind wir wenig erfolgreich. Am Nyalazi Gate machen wir einen weiteren kurzen Stopp und dann erzählt uns eine entgegenkommende Gruppe, dass nur ein kurzes Stück weiter ein Löwenrudel liegt. Und Bingo, so ist es. Nach einem ausgiebigen Fotostopp fahren wir voller Euphorie bis zum Mpila Resort und begegnen Nashörnern, Elefanten, Giraffen, Büffeln und Antilopen. Auf dem Rückweg halten wir dann noch im Centenary Centre, kurz unterhalb des Nyalazi Gates für einen kleinen Snack und um ein paar Souvenirs einzukaufen.

 

Löwen Hluhluwe-iMfolozi

Abends in unserer Lodge versucht der Barkeeper uns noch beizubringen, wie man denn „Hluhluwe“ richtig ausspricht…und es ist eben nicht „Luluwe“. Das „hl“ ist in der Zulu-Sprache ein Zischlaut – ein „L“, bei dem man die Zungenspitze unter den Gaumen drückt, versucht, das „L“ auszusprechen, während man die Luft seitlich an der Zunge vorbeipresst. Genau – wir Europäer haben damit keine Verwandtschaft und nach etlichen erfolglosen Versuchen mit feuchter Aussprache und viel Gelächter, einigen wir uns auf  „Schluschluwe“ oder „Schluschlui“. Besser wirds nicht. Und was ist jetzt ein „Schluschluwe“? Eine Pflanze…eine große Gattung aus der Erbsenfamilie, mit akazienähnlichen Blättern und heftigen Dornen (dalbergia armata), auch genannt die Hluhluwe Kriechpflanze. Und „iMfolozi“? Heißt wohl „zick-zack“ und beschreibt den Lauf des „Black Umfolozi“ und des „White Umfolozi“ durch den Park.

Schee wars – wir kommen wieder!

Zebras Hluhluwe-iMfolozi