Nach Namibia ist ja bekanntlich vor Namibia und wir stecken auch schon in den Vorbereitungen für unseren nächsten Trip. Hier noch ein paar „Fun Facts“ zu dem Land, das seit über 10 Jahren zu unserer Lieblingsdestinationen zählt.

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Namibia ist eines der letzten Länder in Afrika, das seine Unabhängigkeit erlangt hat. Und zwar am 21.03.1990. Der „Namibian Independence Day“ ist dementsprechend natürlich ein Feiertag!

Zum 30. Unabhängigkeitstag hat die „Bank of Namibia“ einen schönen, blauen Schein mit dem Nennwert von 30 Namibia Dollar herausgegeben. Für Touristen ein tolles Souvenir, aber in Namibia nicht ganz so toll, weil dieser Schein dem südafrikanischen 100-Rand-Schein sehr ähnlichsieht, der in Namibia gültiges Zahlungsmittel ist.

Nach der Unabhängigkeit wollte man allen Ethnien gerecht werden und bei der Namensgebung des Landes neutral sein: der neue Name sollte weder an die Kolonialzeit als Deutsch-Südwestafrika noch an die Zeit als südafrikanisches Protektorat nach dem 1. Weltkrieg erinnern. Somit leitet sich der Landesname von der Namib ab, die mit 80 Millionen Jahren als älteste Wüste der Welt gilt und den gesamten Küstenstreifen des Landes bedeckt.                                                                                                                                  

Am Rande des UNESCO Welterbes „Namib-Sandmeer“ befinden sich das Sossusvlei und das Dead Vlei – Tonpfannen, die von Dünen umgeben sind. „Big Daddy“ ist mit einer Höhe von bis zu 380m die höchste Sterndüne am Dead Vlei. Dagegen ist die „Düne 45“, die wir zum Sonnenaufgang erklimmen, mit einer Höhe von ca. 170m richtig klein.

Laut der letzten Volkszählung (Ergebnis wurde im März 2024 veröffentlicht) leben knapp 3 Millionen Menschen in Namibia auf einer Fläche von 824.292km² – statistisch gesehen entspricht das 3.7 Personen pro Quadratkilometer. Damit steht Namibia an fünfter Stelle der Länder mit der geringsten Bevölkerungsdichte – die meisten Menschen leben in der Hauptstadt Windhoek und der Khomas Gegend.

Die Amtssprache ist Englisch, es gibt aber diverse Nationalsprachen wie z.B. Oshivambo, Afrikaans und auch Deutsch. Das Südwesterdeutsch ist mit ca. 20.000 Muttersprachlern eine Minderheitensprache und durchsetzt mit Begriffen aus dem Englischen, Afrikaans und den indigenen Sprachen. „Babelas“ zum Beispiel ist der Kater nach einer intensiven Partynacht – lautmalerisch sehr schön: da kann man sich so richtig vorstellen, dass man am nächsten Tag noch „Bubbles“ im Kopf hat.

Die Welwitschia Mirabilis wächst endemisch in der Namib Wüste – diese Gewächse gibt es schon seit über 100 Millionen Jahren und wurden dann 1859 von dem österreichischen Afrikaforscher Friedrich Welwitsch „entdeckt“. Die Welwitischie hat nur ein Blattpaar und kann etliche hundert Jahre alt werden – das älteste Exemplar wird auf 1500 Jahre geschätzt.

20 Nationalparks bzw. „Protected Areas“ machen ca. 17% der Landesfläche aus (Ministry of Environment Forestry & Tourism). Erhaltung der Biodiversität wird großgeschrieben und ist in der Verfassung verankert. Wilderei ist nach wie vor aber leider ein großes Problem: Das Schuppentier, oder Pangolin, gilt als meist gewildertes Säugetier der Welt. Sieht eigentlich aus wie ein Baumzapfen auf Haxen – die Schuppen sind aus Horn und werden in Asien für „Medizin“ verwendet. Fühlt es sich bedroht, rollt es sich zusammen – für Fressfeinde schwierig, aber der Mensch kann es leicht einsammeln.

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Im Damaraland leben circa 200 Wüstenelefanten, perfekt an die trockene Landschaft angepasst mit längeren Beinen und breitem Fußabdruck –  so können sie große Strecken zurücklegen.  Letztes Jahr hatten wir das große Glück die grauen Riesen zum ersten Mal bei Twyfelfontein zu sehen – die Wanderwege hängen natürlich von der Futter- und Wasserverfügbarkeit ab.   

                                                                                                          

Das Land der Diamanten – 1908 wurden die ersten Diamanten an der Bahnstrecke „Lüderitz – Aus“ gefunden und noch heute zählt Namibia zu den Top 10 der Diamantenproduzenten weltweit. 2022 wurde ein Gesamtvolumen von mehr als 2.13 Millionen Karat gefördert – mittlerweile kommt aber ein Großteil der Glitzersteine aus dem Atlantik. Ein Besuch in der alten Diamantenstadt Kolmannskuppe ist immer ein besonderes Erlebnis und lässt das Fotografenherz höherschlagen.                                                                                                                                                                                   

Fabiana Rizzi auf Unsplash

Die Himba sind ein halbnomadisches Volk im Norden Namibias und im Süden Angolas, das im 16./17. Jahrhundert aus dem Beschuanaland (heute Botswana) kam und sich im Nordwesten Namibias (Kaokoveld) ansiedelte. Heute sind sie mit circa 20.000 Menschen eine Minderheit in Namibia und leben nach wie vor traditionell ohne Einkommen. Reichtum wird einzig und allein über die Rinder definiert, die die Familie besitzt.

Der Fish River Canyon mit den heißen Quellen von Ai-Ais ist der größte Canyon in Afrika (Länge: ca. 160km, Breite: ca. 27km, Tiefe: ca. 550m) und der zweitgrößte der Welt. Da lohnt es sich natürlich schon, ein bisschen zu verweilen und die Wanderschuhe auszupacken.

Viel Spaß beim Planen und freut euch drauf, von Walvisbaai auf der längsten Palmenallee der Welt nach Swakop zu cruisen, vorbei an Flamingos, Ferienhäusern und dem wunderbaren Atlantik.  Herrlich – wir sehen und „auf pad“.

Titelbild: Andrew SVK auf Unsplash