In dem 1957-er Spielfilm von Willi Forst befand schon König Alexander I. von Alanien, dass Wien die Stadt der Träume sei. Stimmt ja auch – dieser Charme, eine Mischung aus Tradition und Moderne ist nicht so leicht zu toppen. Architektur, kulinarische Köstlichkeiten sowie mehr als 100 Museen. Angefangen von der Hofburg bis zum Sanitärhistorischen Museum, den Traditionsgeschäften und Schnick-Schnack-Läden, Fiakern und Kaffeehäusern – hier gibt es etwas für jeden.

 

Für uns gehts zuerst mal ins Parémi – in der Bäckerstrasse (wo sonst?) im ersten Bezirk. Eine wunderbare „Boulangerie“ mit noch besseren Croissants. Diese Leckerei wurde übrigens in Österreich erfunden, und zwar im Jahr 1683. Aufmerksame Bäcker hatten durch „komische“ Geräusche mitbekommen, dass die Osmanen dabei waren, einen Tunnel durch die Stadtmauer zu graben. Sie haben Alarm geschlagen – zum Dank wurden die Bäcker beauftragt, ein sichelförmiges Gebäck zu kreieren. Somit entstand das Kipferl, das an den türkischen Halbmond erinnert. Und als Marie Antoinette 1770 nach Frankreich ging, um Louis XVI zu ehelichen, nahm sie ihren eigenen Bäcker mit – fortan hieß das Kipfel dann „lune croissante“ – der aufgehende Mond.

Weiter geht’s zum Graben – dieser wunderschönen Einkaufsmeile in der Innenstadt. Vorbei an der Pestsäule, und am Kaffeehaus Hawelka – uns zieht es zum Julius Meinl, dem Feinkostgeschäft. Der Laden ist einfach schön und es ist jedes Mal einfach wunderbar hier durchzuschnurksen. Natürlich gehen wir auch noch zum Manner Shop am Stephansplatz und kaufen…Golfbälle als Geschenk. Schön in pink mit dem Manner Schriftzug. Ein kleiner Hunger macht sich breit, also doch noch schnell zum Trzesniewski – da, wo es seit 1902 die „unaussprechlich guten Brötchen“ gibt. Ein geniales Konzept, diese kleinen Brote mit Aufstrichen. Reinbeißen und genießen – Teller oder Besteck braucht man nicht. Trüffel-Ei mit Schinken – mmmm, lecker! Na gut, da geht noch ein zweites.

Und zu guten Letzt machen wir uns auf dem Weg zum Prater – noch ein bisschen Leute schauen! Kaiser Josef II hat 1766 den Bewohnern von Wien das ehemalige Jagdrevier als Erholungsgebiet geschenkt. Natürlich siedelten sich schnell Gastbetriebe and Schausteller hier an, wie der griechische Einwanderer Basilio Calafati, der ein Ringelspiel (sprich: Karussell) betrieb. Die Figur des „Großer Chineser“ ist heute ein Wahrzeichen des Praters und eine Nachbildung des Gebäudemasts in dem Ringelspiel. Heurigensänger gaben sich hier die Ehre, genauso wie kleine Kapellen und auch der Walzerkönig Johann Strauß. 1897 wurde das Riesenrad erbaut, um das 50-jährige Thronjubiläum von Kaiser Franz Josef II zu feien – heute ist es das älteste noch funktionierende Riesenrad weltweit. Der Wurstelprater – benannt nach dem Hanswurst im Kinder-Puppentheater – lohnt sich jedes Mal.

Hach ja, schön wars – wir kommen nächstes Jahr wieder. Vielleicht geht dann auch mal eine Fiaker-Fahrt für das schöne Sissi-Feeling; das ist zwar nicht so ganz günstig (€ 60 für ca. 20 Minuten durch die Innenstadt), aber schön wär’s schon! Der Name leitet sich übrigens auch aus dem Französischem ab: in der„Rue Saint Fiacre“ in Paris warteten schon im 17. Jahrhundert Lohnkutschen auf Kundschaft.

 

Titelbild: Mohamad Othman auf Unsplash