Das Okavango Delta und die Kalahari – Wasser und Wüste. Atemberaubende Landschaften und eine einzigartige Tierwelt. Botswana: ein faszinierendes Reiseziel und einmaliges Abenteuer.  Der Binnenstaat im südlichen Afrika grenzt an Namibia, Südafrika, Sambia und Simbabwe, ist ungefähr 1.6-mal so groß wie Deutschland mit einer Bevölkerung von ca. 2.5 Millionen. Außerdem leben hier an die 130.000 Elefanten – knapp ein Drittel aller afrikanischen Savanne Elefanten.

Eins Mal vorweg: Reisen in Botswana auf eigene Faust erfordert eine gründliche Recherche. Es ist nicht so ganz einfach an aktuelle Infos und Preise zu kommen und vor Ort ergibt sich dann trotzdem noch die ein oder andere Überraschung.

Zunächst übernachten im Senyati Camp  direkt am Elefantenkorridor. Hier an dem Wasserloch kommen an einem guten Tag bis zu 400 Elefanten vorbei – von der Aussichtsterrasse hat man einen genialen Blick. Das Camp ist super: Wifi am Abend, Bar und man kann Wäsche waschen lassen.

Kasane ist der perfekte Ausgangspunkt für Ausflüge zu den Vic Falls sowie in den Chobe und Moremi Nationalpark. Wir machen uns auf die Suche nach dem Office vom „Department of Wildlife and National Parks“: alle Parkgebühren müssen vor Ort und im Voraus bezahlt werden, denn es gibt kein Online-Portal. Nichtsdestotrotz haben wir etwas Glück und können mit VISA bezahlen. Aber Überraschung 1: es gibt aktuellere Parkgebühren, die natürlich nicht im Internet veröffentlicht wurden. Überraschung 2: der Ausreisetag zählt als voller Tag im Park. Bei sechs Übernachtungen zahlen wir für acht Tage *seufz*.

In den Parks sind wir Selbstversorger – es gibt es keine Läden oder Kioske – wir stocken in Kasane unsere Vorräte auf und haben im Hinterkopf, dass wir nochmal in Khwai (einem kleinen Ort zwischen Chobe und Moremi) einkaufen können, bevor es auf die letzte Etappe geht.

Mit ca 10.000 km² ist der Chobe Nationalpark der älteste Park in Botswana und wurde 1967 gegründet nachdem Botswana die Unabhängigkeit erreichte. Der Chobe Fluss ist ein 1500km-langer Nebenfluss des Sambesi, kommt aus Angola, heißt dort Cuando, wird dann zum Linyanti und schließlich zum Chobe. Es ist Ende der Regenzeit und dementsprechend sind viele Wege in der Baum- und Buschsavanne nicht unbedingt befahrbar und auch „Tracks4Africa“ trifft auf seine Grenzen. Unser Camp ist am Trockenlauf des Savuti und ja, als wir den Salat schnippeln kommt auch gleich ein Elefant vorbei und schaut sich das an.

Überraschung 3: In dem Ort Khwai gibt es „den“ Laden nicht mehr – tja. Kurz überlegt: wir haben noch genügend Grillgut für den Abend und auch noch Frühstücksvorräte. Was tun? Ein Blick auf die Karte zeigt, dass es nach Maun ca. 2.5 Stunden sind – das planen wir also für den nächsten Tag. Aber wir haben richtig Glück: einer der Parkmitarbeiter an der „First Bridge“ fährt an dem Abend noch nach Maun und nimmt unsere Einkaufsliste mit. Spät in der Nacht kommt er dann, die Kartoffeln auf dem Toastbrot gestapelt, und wir sind sehr dankbar.

Das Moremi Game Reserve wurde bereits 1963 als Wildschutzgebiet gegründet und macht mit ca. 5.000km² ein knappes Drittel der Fläche des Okavango-Deltas aus. Über 1.000 Pflanzenarten gibt es hier angefangen vom Leberwurstbaum bis hin zu Mopane Wäldern, 560 Vogelarten und natürlich Antilopen ohne Ende. In der Mitte unseres zweiten Campingplatzes – Xakanaka – steht ein Marula Baum. Elefanten lieben Marula Früchte und so ist der Elefant auch nicht so begeistert als wir eine Wagenburg rund um den Baum bauen. Leichten Schrittes tänzelt er durch die parkenden Autos hindurch, rüttelt an den Baum, so dass die Früchte hinunterfallen und man meinen könnte, es hagelt. Er lässt sich durch uns überhaupt nicht irritieren und schaut später nochmal mit einem Kumpel vorbei als wir schon lange am Lagerfeuer sitzen. Unser drittes und letztes Camp im Moremi ist Southgate und das ist mit Abstand das schlechteste. Kein Wasser auf dem Platz („die Elefanten haben die Wasserleitung zerstört“) und am nächsten Tag auch kein Wasser in den Toiletten, dafür aber überall Tipp-Boxen. Das hätten wir uns sparen können und besser in dem 100km entfernten Maun übernachtet.

Fazit: Botswana ist ein wunderbares Abenteuer. Es gibt nicht überall Geld an den Bankomaten und die Wechselstuben haben horrende Kurse – man sollte immer VISA und Cash dabeihaben. Buchen der Campingplätze ist nicht einfach und vor allen Dingen kein Schnäppchen (mindestens USD 50 pro Person/Nacht). Die Camps sind nicht eingezäunt und Elefanten sind überall. Man kann nicht zu viel Wasser, Bananen oder Toilettenpapier im Auto haben.