Wieso zieht es uns eigentlich jedes Jahr nach Namibia? Das kann man nicht so einfach in drei Worten zusammenfassen: da ist die schier unendliche Weite des Landes, der unvergleichliche  Sternenhimmel, der sich über die Wüste spannt, die außergewöhnliche Tier- und Pflanzenwelt, die herzliche Gastfreundschaft der Menschen…Namibia zieht einen schnell in den Bann! Mit 824.000 km² ist Namibia ungefähr 2,5-mal so groß wie Deutschland und mit 2.6 Millionen Einwohnern dünn besiedelt. Windhoek, die Hauptstadt hat knapp 500.000 Einwohner. Namibia entschleunigt und vor allen Dingen gibt es immer wieder etwas Neues zu entdecken. Hier stellen wir kurz unsere Hotspots vor.

 

Lüderitz ist die Gründerstadt Namibias und hat so an die 20.000 Einwohner. Hier gibt es noch viele Gebäude aus der Kolonialzeit im Jugendstil oder wilhelminischen Baustil und Lüderitz hat immer noch den Charme einer alten deutschen Kleinstadt. Es lohnt sich auf jeden Fall ein Besuch im Goerke Haus und in der neogotischen Felsenkirche. Und die Kolmannskuppe im Sperrgebiet ist ein Muss. Ende der 1950er gingen die Diamantenfunde zurück und die Kolmannskuppe wurde zu einer Geisterstadt – heute eine Touristenattraktion und ein Highlight für alle Fotografen. Und wie viele sagen, gibt es in Lüderitz die besten Austern überhaupt.

Man kann wohl getrost sagen, dass Sossusvlei im Namib-Naukluft-Nationalpark das Wahrzeichen von Namibia ist. Die salzverkrustete Lehmsenke ist umgeben von mächtigen 300-meter-hohen roten Sanddünen, die vor 5 Millionen Jahren entstanden sind. Circa sechs Kilometer hinter Sossusvlei liegt das atmosphärisch beeindruckende Dead Vlei. Die bizarre Landschaft wird geprägt von toten Kameldornbäumen, die sich kontrastreich vom hellen Lehmboden, den roten Dünen und dem strahlend blauen Himmel abheben. Das Vlei war Endpunkt von dem Tsauchab Fluss, der sich dann aber aufgrund von Lehmablagerungen einen neuen Weg gesucht hat.

Swakopmund wird auch gerne als das „südlichstes Nordseebad“ bezeichnet: Fachwerkhäuser, eine Strandpromenade im Kolonialstil und hier sprechen wirklich alle deutsch. Die Amtssprache in Namibia ist Englisch, aber es gibt auch eine ganze Vielzahl von Nationalsprachen, wobei das „Südwesterdeutsch“ eine Minderheitensprache ist. In Swakop kann man ein bisschen die Seele baumeln lassen, Kaffee trinken an der Strandpromenade, eine Quad-Tour in den Dünen machen und nach einem Wüstentrip die Vielfalt der Restaurants genießen.

Das „Matterhorn Nambias“ ist der meistfotografierte Berg des Landes. Und die Spitzkoppe ist wirklich beeindruckend: ein Inselberg mit einer Höhe von über 1700m. Der perfekte Spot für einen Sundowner am Spätnachmittag, wenn alles in ein rot-orange getaucht ist. Auch hier gibt es Felsmalereien, die etliche tausend Jahre alt sind. Interessanterweise gab es wohl früher in der Gegend Nashörner.

Die Himba sind ein halb-nomadisches Volk im Norden Namibias und im Süden Angolas. Das Volk ist im 15./16. Jahrhundert aus dem Beschuanaland (heute Botswana) nach Namibia gekommen. Sie leben traditionell wir vor 500 Jahren und Führungen durch das Dorf gibt es nur zu festgelegten Zeiten, damit der Tagesablauf nicht gestört wird. Die Himba sind ein stolzes Volk, setzen sich gerne in Szene für Fotografen und geben uns einen Einblick in ihre Traditionen. Ein paar Worte Otjihimba haben wir uns mittlerweile auch gemerkt. Es schadet ja nicht zu wissen, was Guten Tag (moro), Danke (okuhepa) und gut (nawa) heißt.

Mit knapp 23.000 km² ist der Etosha Nationalpark im Norden Namibias das bedeutendste Schutzgebiet des Landes und umfasst die gesamte Etosha Pfanne. In der Oshivambo Sprache bedeutet „Etosha“ so viel wie „großer weißer Platz“. Es gibt zahlreiche natürliche und künstliche Wasserlöcher – grandios für Tierbeobachtungen. Die Fahrt von einem Camp zum nächsten ist ja auch gleichzeitig eine Pirschfahrt und wie immer heißt es: Augen auf! Vielleicht liegt ja doch das Löwenrudel ums Eck!

Für so eine „kleine“ Rundtour von 4500km ab/bis Windhoek muss man schon zwei Wochen einplanen. Die Fahrstrecken von A nach B sind lang und auf den Schotterstraßen fährt man automatisch langsamer. Und außerdem wollen wir ja auch was sehen – der Weg ist das Ziel, im wahrsten Sinne des Wortes.