Traumhaft schönes Wetter, überall goldene und rote Blätter, milde Temperaturen – der Herbst hat schon was! Nur dieses Jahr ist alles anders. Seit Freitag, den 30.10., gilt in Rosenheim „Social Shut Down“ – soll heißen Restaurants, Cafés und Gaststätten sind geschlossen, ebenso Hotels, Gasthäuser, und andere Begegnungsstätten wie Sportclubs, Museen und Kulturzentren. Tja – das gilt für den ganzen Monat November. Aber an Halloween hatten wir ja einen blauen Mond. Soll Glück bringen für langfristige Planungen, speziell wenn man mit Silbermünzen in der Tasche spielt. Na, dann hoffen wir doch mal auf erfolgreiche zukünftige Projekte, denn für uns sind coronabedingt viele geplante Aktivitäten ausgefallen. Wir waren nicht in Wien und nach Berlin werde ich diesen Monat wohl auch nicht kommen. Aber: irgendwas geht ja immer und so haben wir unseren Sommer hier in Deutschland auch sehr genossen. Und was kann man so machen, wenn man so eingeschränkt ist? Hier unsere Corona-Sommer Top 10!
Familie und Freunde treffen, natürlich. Nach Möglichkeit draußen, auf der Terrasse oder auf dem Balkon zum Grillen. Ratschen, Kaffee trinken, Zeit miteinander verbringen. Und wir sind mehr als dankbar, dass es der Familie und unseren Freunden gut geht, dass alle gesund sind und noch ihre Jobs haben.
Am bayerischen Meer abhängen. Was ist denn der Sommer in Bayern, ohne einmal am Chiemsee gewesen zu sein? Da kann man wunderbar spazieren gehen und gegen Spätnachmittag geht es dann natürlich in die Beach Bar. Cocktail, Reggae Tunes und den Sonnenuntergang beobachten. Jap, das Leben ist schön.
Die Alz entlang schippern. Von Seebruck bis nach Truchtlaching. Mit dem Kajak, der aufblasbaren Luftmatratze oder dem Einhorn. Getränke und Sonnencreme nicht vergessen und sich dann ein Stündchen treiben lassen. Zwischendrin mal in Wasser hüpfen, wenn es gar zu heiß wird. In Truchtlaching kann man dann zum Abschluss noch eine kleine Stärkung in einer der Wirtschaften zu sich nehmen.
„People Watching“ in einem Biergarten oder einem Café. Zum Beispiel im Hirschgarten in München oder in einem der zahlreichen Cafés in der Rosenheimer Fußgängerzone. Die Biergärten und Gaststätten hatten durch die Bank gute Hygienekonzepte und die Kontaktkaten wurden auch überall erfasst. Zugegeben, einige der Bedienungen waren relativ unflexibel (aka ranzlig), aber insgesamt hat alles gepasst.
Harry-Potter-Feeling in Niederösterreich. Wenn wir schon nicht nach Wien kommen, dann doch wenigstens in die Nähe. Durch einen Schilderwald in der Wachau und dann nach Burg Kreuzenstein.Die Burg wurde Anfang des 12. Jahrhunderts erbaut und alles erinnert irgendwie an Harry Potter: Türmchen, Burggraben und Ritterrüstungen, fehlen bloß noch die Quidditch-Torreifen und dass Harry Potter auf seinem Rennbesen Nimbus 2000 um die Ecke fegt.
Eine Führung in der Dampfbrauerei Zwiesel. Das steht für Bayerwald Braukunst in fünfter Generation. Dampfbier ist ein obergäriges Bier aus Gerstenmalz – und wird in Zwiesel immer noch nach alten Vorschriften und Familienrezept gebraut. Die Führung durch die Dampfbrauerei ist sehr kurzweilig – das ist nicht nur eine Erlebnisbrauerei sondern auch ein Biermuseum. Und hinterher muss man sich natürlich die Zeit für eine Bierprobe im Schalander oder im Biergarten nehmen.
Drei Runden im Eberhofer Kreisel mit AC/CD auf voller Lautstärke drehen. Ähm ja. Als wir aus dem Bayrischen Wald zurückgefahren sind, mussten wir natürlich auch in Frontenhausen aka Niederkaltenkirchen vorbei und in dem berühmtesten Kreisel Bayerns ein paar Runden drehen. Ist ja schließlich Kult! Und wenn wir sowieso schon in der Nähe sind, schauen wir dann auch nach gleich in Abensberg den Hundertwasserturm Hundertwasserturm an, denn „Schönheit kann die Welt retten“.
Das Freigelände des Inn-Museums Inn Museums erkunden. Per pedes oder per velo. Soll heißen zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Hauptthema ist natürlich die Inn-Schifffahrt – das Hauptexponat ist dann auch eine rekonstruierte „Plätte“ (Lastschiff) zu sehen. Jaja, es gibt auch einen Spielplatz und einen Sandstrand. Ein schöner, lauschiger Wanderweg und geologischer Lehrpfad. Für die Radler gibt es den ca. 280 km langen Radweg entlang der Via Julia , einer alten Römerstrasse von Günzburg nach Salzburg entlang den Sehenswürdigkeiten.
Shop till you drop. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich die Münchner Fußgängerzone jemals so leer gesehen habe. Kein Gedränge am Dom und man kann überall gemütlich flanieren und sich treiben lassen. In Rosenheim ist gefühlt in jedem Laden „Sale“ – „heute 20% auf alles“. Tja, das ein oder andere paar Schuhe, zwei Brillen, ein Mantel, diverse Pullis und Tops. Ich würde mal sagen: erfolgreich geschnäppelt. Allerdings ist jetzt schon zu sehen und zu spüren, dass viele kleine Geschäfte verschwunden sind. Ich bin mal „negativ“ gespannt, wie viele denn den zweiten Shut-Down überleben.
Tauchschule. Natürlich jedes Jahr schön – Spaß mit einer tollen Community and Tauchern. Kroatien. Diverse Kurse. Und ja auch: klar Schiff machen. Für mehr Infos zu Tauchkursen schaut doch einfach mal hier.
Wir haben ziemlich improvisiert und hatten trotzdem viel Spaß. Dieses Jahr ist nicht alles gelaufen wie geplant und gerade deswegen ist es auch eine großartige Chance, sich selbst neu zu erfinden und neue Wege zu gehen. Und das Wichtigste ist letztendlich, dass es all unseren Lieben gut geht. Mit dem zweiten Shut-Down gibt es jetzt wieder viel Zeit für Netflix und/oder zum Lesen. Bleibt alle gesund, haltet die Ohren steif und tanzt, tanzt, tanzt…vor allen Dingen aus der Reihe!