Krk in der Kvarnerbucht, südöstlich von Rijeka gelegen, zählt nicht umsonst zu den beliebtesten Urlaubsdestinationen in Kroatien: mildes mediterranes Klima, traumhafte Landschaften über und unter Wasser sowie leichte Erreichbarkeit der Insel. Mit dem Auto über die Krk-Brücke, die seit 1980 die Insel mit dem Festland verbindet, mit der Fähre nach Valbiska oder mit dem Flieger zum Flughafen Rijeka, der praktischerweise auf der Insel liegt.

Mit knapp 406km² ist Krk (zusammen mit Cres) die größte Insel Kroatiens.  Lauschige Wälder, zwei Seen, drei Flüsse und fruchtbare Landschaften – kein Wunder, dass die Insel bereits von den Römern als „Insula Aurea“ (die goldene Insel) bezeichnet wurde. Naja, die 2.500 Sonnenstunden im Jahr sind auch nicht zu verachten. Wenn man heute so über die Insel fährt, sieht man überall Olivenhaine, Weingärten und Schafe. Kroatien Idyll pur. Rund 18.000 Menschen leben auf Krk – in der Urlaubssaison kann sich diese Zahl aber dann auch gerne auf 100.000 erhöhen.

Und wie war das mit der magischen Sieben? Also, der Legende nach haben sich die Kroaten im siebten Jahrhundert auf der Insel angesiedelt und sie sieben Mal erfolgreich gegen Piraten verteidigt. Verwaltet wurde die Insel durch das kroatische Adelsgeschlecht der Frankopanen bis der siebte Herrscherfürst in venezianische Gefangenschaft geriet und die Insel 1480 and Venedig fiel. Heute besteht Krk aus den sieben Gemeinden Baska, Dobrinj, Malinska-Dubasnika, Omisalj, Punat, Vrbnik und der Stadt Krk.

Auf Krk gibt’s für alle genügend Freizeitaktivitäten – hier ist unsere Liste der „lucky number seven“:

Tauchen

Ganz klar – deswegen sind wir hier. Wie auch letztes Jahr sind wir wieder mit  Pionier Tauchservice und einer Truppe von rund 40 Leuten unterwegs. „tauchen und chillen“ ist das Motto vom Dive Loft in Vrbnik und genauso läuft es auch. Endlich mal eine Tauchbasis mit genügend Platz fürs Equipment, zum Waschen und Umziehen. Großartige Betreuung durch Robert und seine Crew. Tolle Hausriffs bei „Secret Beach“, „Silent Beach“ und den „100 Steps“. Bestens geeignet für Anfänger und Ausbildungstauchgänge, und mit Steilwand, Seepferdchen und Seespinnen ein großer Spaß für alle Taucher. Wir haben auch die „Peltastis“ betaucht, ein Erzfrachter, der 1968 gesunken ist. Nachdem der Mast umgefallen ist, liegt die Peltastis zwischen ca. 18 und 30 Metern. Beeindruckend die Fischschwärme, weniger beeindruckend die Sicht. Man kann sowohl die Kapitänskajüte, den Frachtraum und die Gangway betauchen. Mein Top-Spot ist „Plic Tenki“ – Riff mit Steilwand bis 40m. Auf ca. 8 – 9 Metern befindet sich ein 4 – 5 Meter langer Tunnel, den man durchtauchen kann. Und in dieser einen Höhle sitzt tatsächlich ein riesiger Congeraal und daneben gleich drei Drachenköpfe. Federsterne überall – einfach schönes, entspanntes Tauchen. Neben der Tauchbasis ist praktischerweise gleich eine kleine Kaffeebar mit auch einigen Mittagssnacks und wer nicht tauchen will, sonnt sich dann auf der Hafenmauer.

Die engste Gasse der Welt

Vrnbik mit seiner entzückenden Altstadt ist ca. 50m über dem Meer auf dem Felsgestein erbaut worden. Urkundlich erwähnt wird das 1200 Einwohner Städtchen zum ersten Mal im Jahr 1100. Klar, damals war die Bauweise anders als heute. So besticht die Altstadt abgesehen von dem grandiosen Panoramablick durch verwinkelte kleine Gässchen, Treppchen und Häuschen. Hier kommen in der Regel nur Zweiräder oder kleine Elektroautos durch. In der Nähe des Marktplatzes gibt es denn auch in der Grskovic Strasse bei Haus Nummer 14 einen ca. 40cm breiten Durchgang in die darunter liegende Gasse. „Klancic“ – heißt so viel wie enger Durchgang oder Engpass, habe ich mir sagen lassen. Klar, das müssen wir ein Selfie machen und ähm tja – da passt echt nicht jeder durch.

Besuch der Käserei „Magriz“ in Kornic

Käse-, Oliven- und Feigenliebhaber sollten hier unbedingt mal vorbeischauen. Nach bescheidenen Anfängen im Jahr 1984 hat der Familienbetrieb mittlerweile 150 Schafe und die hier hergestellten Käsesorten haben im Laufe der Zeit dann doch 50 nationale und internationale Auszeichnungen abgeräumt. Wir bekommen eine Führung durch die Käserei und danach wir probieren natürlich alles – besonders lecker der Käse, der in Feigenblätter eingelegt wurde. Und klar decken wir uns auch für zuhause ein, ansonsten kann man bequem über die Website bestellen. 

Weinprobe

Gleich als wir nach Vrbnik reinfahren, fallen uns die ausgedehnten Weingärten auf. Und tatsächlich ist Vrnbik bekannt für den tockenen Zlahtina Weißwein; zlahtina ist eine autochtone Rebsorte, dh. sie wächst nur hier (und bei Crikvenika auf dem Festland). Goldgelb, süffig, lecker. Der Name leitet sich von dem Adjektiv „zlahten“ ab, was so viel wie „edel“ bedeutet. Passt doch. Auf in die Konoba Gospoja, auf dem kleinen Balkon sitzen und an einem schönen Abend in netter Runde ein Glas Wein trinken. Den Wein kann man übrigens überall auf der Insel kaufen.

Wandern und Biken

Krk ist kein flaches Eiland sondern besteht aus Karstgesteinsformationen – der Obzova ist mit 569 Metern der höchste Berg der Insel. All das gepaart mit den Wäldern im mittleren und westlichen Teil ergibt tolle Radel- und Wanderwege. Wir fahren nach Baska, ganz unten im Südosten der Insel – wir wollen schließlich auf den Mond! Der „Weg zum Mond“ ist ein Wanderweg hinauf zum „Moon Mountain Plateau“, was so heißt, weil es…klar, so karg ist. Der Weg führt vorbei an dem alten Kastel und der Friedhofskirche „Sv. Ivan“ mit grandiosem Blick über die Bucht und die Stadt. Weiter geht’s durch schattiges Waldgelände bis wir dann nach knapp 1.5 Stunden auf dem Plateau ankommen. Zwischendrin werden wir von Mountainbikern überholt – das wäre mit zu steil und zu eng. Schön wars – nach einer kurzen Rast machen uns dann wieder auf den Weg nach unten. Käffchen an der Strandpromenade – ach herrlich. Im App Store könnt ihr euch übrigens „Krk Bike“ oder „Krk Hike“ runter laden mit Beschreibungen der Trails, Schwierigkeitsgrad, Dauer etc.

Secret Garden

Klar, einen Abend müssen wir natürlich auch in die Stadt Krk. Essen, schlendern und dann noch einen Absacker nehmen. „Secret Garden“ sage ich nur. Husch, husch durch ein kleines Tor in der Stadtmauer auf eine hammermäßige Terrasse mit römischen Säulen, Kerzenlicht und großblättrigen Bäumen. Dschungelbuch oder Alice in Wunderland? Egal, der perfekte Spot für einen Absacker. Es gibt auch ausreichend anti-alkoholische Cocktails…wer am nächsten Tag tauchen gehen möchte, sollte sich allerdings vielleicht vom „Deep Diver“ fernhalten…ahem. Hat geöffnet bis 02:00. Wer noch nicht genug hat, taucht ab ins „Volsonis“ – ein Club und Museum in den 2000 Jahre alten Katakomben inklusive House/Techno, Venusaltar und Pizzaofen!

Die Seele baumeln lassen

…und das sollte hier nicht schwer fallen. Einfach mal auf der Kaimauer liegen, Summertunes im Ohr, zwischendrin mal ins Meer springen – oh wie wunderbar ist das denn. Die Pandemie ist anstrengend genug und wie schön ist es, endlich draußen zu sein. Relax Feeling pur.

Auf dem Rückweg fahren wir natürlich in Hochfelln raus und machen einen Coronatest. Das ging ratz-fatz und das negative Ergebnis war auch schon am nächsten Tag da. Wer übrigen wissen will, wie die Reisebeschränkungen für die einzelnen Länder sind, kann sich im App Store die „sicher reisen“ App vom Auswärtigen Amt herunterladen oder dem AA auf Twitter folgen.