Franshoek Cap Classique und Champagner Festival

The Magic of Bubbles

So wie sich alle in der Münchner Gegend jedes Jahr auf’s Oktoberfest freuen, so freuen wir uns hier in Kapstadt auf das alljährliche Champagnerfest, das samstags und sonntags am ersten Dezember Wochenende in Franschhoek stattfindet. Soll heißen das Champagner Festival ist das absolute Highlight des Jahres.

Champagner? Südafrika? Ja, ganz genau: hier am Kap gibt es hervorragenden Winzersekt, der nach Champagnerverfahren hergestellt wird, nach der „Methode Cap Classique“ oder kurz MCC. Umgangssprachlich wird das prickelnde Getränk als „Bubbles“ oder „Bubbly“ bezeichnet. Das Weingut Simonsig hat erstmals 1971 einen Winzersekt vorgestellt, den „Kaapse Vonkel“. Seitdem hat der Funkelwein einen wahren Siegeszug angetreten. Gab es Anfang der 2000-er rund ein Dutzend MCC-Hersteller, so gibt es heute an die 200. Letztes Jahr gingen gute 3.5 Mio Flaschen über die Theke und weitere 2.5 Millionen gingen in den Export.

In Franschhoek, dem Franzosen-Eck  im Herzen des Weinanbaugebietes, stellen 24 Winzer nach MCC Verfahren her. Das beschauliche Städtchen mit deutlich weniger als 20.000 Einwohnern wurde 1688 von Hugenotten gegründet, die auch die Kunst des Weinmachens ans Kap brachten. Vorher war das eine recht traurige Angelegenheit mit dem Wein am Kap. Es heißt, noch nicht einmal die Seeleute wollten den Wein trinken und wenn man lange Monate auf See gewesen ist, heißt das was.

Das „Magic of Bubbles –  Cap Classique and Champagne Festival“ jährt sich 2016 bereits zum 10. Mal. Die „großen“ Franzosen sind genauso vertreten wie alles, was in Südafrika Rang und Namen hat: La Motte, Boschendal, Moreson, Pongrascz…die Liste geht noch ein ganzes Stück weiter. War es in den ersten Jahren noch ein sehr kleines Event, so zieht das Festival heute gute 1,000 Besucher. Tickets sind lang vorher ausverkauft und kosten mittlerweilen R350. Dazu gibt es dann ein „Tasting Glass“ und eine Bubbly Card (eine Mastercard mit 10 Punkten für die Tastings, die man aber auch wieder aufladen kann oder aber man kauft dann gleich eine Flasche). Auch eine Übernachtungsmöglichkeit und Restaurants sollte man  entsprechend vorbuchen.

Der Dress-Code ist immer schwarz-weiß mit einem wechselnden Zusatzmotto – von „Spots and Stripes“ über „Panamas and Parasols“ und „Birds and Feathers“ ist alles dabei (und immer wieder ein guter Grund shoppen zu gehen). Nun denn, in diesem Sinne „Wohlsein“, immer tief in die Augen schauen und die Flaschen nicht zu doll schütteln – so ein Korken soll bis zu 160 km/h draufhaben, wenn man ihn rausschüttelt!