Inselhüpfen in Dalmatien

Laut dem Magazin „National Geographic“ liegt die schönste Inselstadt der Welt in Kroatien. In Mitteldalmatien, um genau zu sein. Trogir wurde bereits im dritten Jahrhundert  von den Griechen gegründet – die traumhaft schöne historische Altstadt, die über eine Brücke mit dem Festland verbunden ist, gehörte seit 1997 zum UNESCO Weltkulturerbe. Absolut sehenswert die St. Laurentius Kathedrale, die Stadtmauer und das Stadttor und ja, die St. Dominikus Kirche, die in Game of Thrones als Location für Qarth genutzt wird. Trogir ist mit knapp 15.000 Einwohnern nicht unbedingt eine Großstadt, aber hier am Hafen ist immer leichtes Chaos, parken ist fast unmöglich und teuer. Deswegen laden wir nur kurz unsere Sachen aus und parken außerhalb.

Wir bringen unser Tauchgepäck an Bord der M/S Scedro und freuen uns auf eine entspannte Woche mit Pionier Tauchservice. Seit 15 Jahren schippern wir regelmäßig mit der  „Scedro“ entlang der dalmatinischen Inseln und es ist immer wieder ein Erlebnis. Herrlich: traumhafte Landschaften, kristallklares Wasser, Wracks und Steilwände, sowie genügend Gelegenheit,  malerische Hafenstädte mit Cafes und Eisdielen und Souvenirläden zu erkunden.  Das Schiff ist ein 30m langer Zweimast-Motorsegler mit 15 Kabinen. Gebaut wurde sie 1950 – dh. hier ist alles schlicht und ohne Schnick-Schnack, aber genau das macht den Charme aus. Und bei 28 Tauchern an Bord ist der Spaßfaktor garantiert.

Dieses Mal führt unsere Kreuzfahrt über Brac und Hvar nach Korcula, dann zu der Halbinsel Peljesac und wieder retour.  Allerdings ist es deutlich kühler als die Woche zuvor – die Wassertemperaturen liegen nur noch um die 20°C und leider lässt der Jugo auch nicht zu, dass wir nachts mal in einer Bucht ankern.

Aber egal, dann haben wir einfach Landgang in Korcula, einer romantischen kleinen Hafenstadt mit einer massiven Stadtmauer, vielen kleinen Türmchen und ….dem Geburtshaus von Marco Polo.  Die Insulaner sind sich sicher, dass der Entdecker und Chinareisende hier im Jahr 1254 geboren wurde, obwohl die Stadt Venedig das auch für sich in Anspruch nimmt. Nix Genaues weiß man nicht – ist ja auch etliche Jahrhunderte später etwas schwierig nachzuvollziehen.  Es gibt auch Historiker, die bezweifeln, dass Marco Polo jemals am Hof des Kublai Khan war. So oder so, eine hübsche Legende und das ist auch Grund für uns, das alte Haus der Polo Familie zu besichtigen, den Turm zu erklimmen und uns dann im Souvenirshop umzusehen. In einer kleinen Vinothek genießen wir dann noch ein Gläschen Posip, ein leichter und trockener Weißwein,  der hier auf Korcula angebaut wird.

Dalmatien mit den vorgelagerten Inseln ist ein Teil des größten Karstgebietes in Europa – die wundervolle zerklüftete Küste, die Felsformationen, die Plitzwitzer Seen, alles eine Folge der Korrosion des Kalkgesteins. Unter Wasser finden sich dann Höhlen, Spalten und herrliche Steilwände wie z.B. die Smociguzica Steilwand oder die Höhle von Lucice vor Brac. Hier gibt es alles, was das Herz begehrt: Gorgonien, Schwämme und überall die kleinen lila Flabellinas. Der interessanteste Tauchplatz dieses Mal ist aber das Wrack der S57 – ein deutsches Torpedoschiff aus dem zweiten Weltkrieg vor Peljesac. Die S57 wurde am 19.08.1944 von der Mannschaft gesprengt nachdem sie  in einem Gefecht mit drei britischen MGBs (Motor Gun Boats) schwere Schäden erlitten hatte. Heute liegt das Wrack zwischen 27m und 40m Tiefe – die Torpedorohre und Reservetorpedos sind noch vorhanden sowie die Doppelmaschinenkanone, deren Drehmechanismus immer noch funktioniert.

Schee war’s  – und nächstes Jahr möchte ich nach King‘s Landing – ähm, Dubrovnik meinte ich.

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