Letzte Woche sind zwei von unseren Gästen ihre Telefone „abhanden“ gekommen. In dem ersten Fall konnte das Telefon dank Location-Sharing geortet werden und nach einer wilden Uber-Verfolgungsjagd bis Woodstock und Aktivieren der dortigen Polizei wieder mit dem Besitzer vereint werden. Der zweite Fall ging nicht so glücklich aus – das Telefon war effektiv weg. Alles mehr als ärgerlich, deswegen hier ein paar Sicherheitstipps rund um Kapstadt.

„Stash it, don’t flash it“ ist hier das Motto, was so viel heißt wie lasst eure Sachen nicht offen rumliegen, sondern verstaut alles gut. Aus den Augen, aus dem Sinn quasi.

  • Vor der Reise: Kopien machen von allen wichtigen Dokumenten (Pass, Ticket, Auslandsreisekrankenversicherung). Ja, schließt bitte unbedingt eine Auslandsreise-krankenversicherung ab – man weiß ja nie und niemand möchte im Zweifelsfall teure Behandlungsgebühren vorstrecken müssen.
  • Taxi am Flughafen: Nehmt entweder ein „Uber“ oder die offiziellen „Airport Taxis“, die einen Schalter im Ankunftsbereich haben. Die MyCiti Bus Strecke vom Flughafen in die Stadt wurde eingestellt und die Taxler, die außerhalb des Flughafengebäudes stehen, verlangen auch gerne mal über R1000, was eindeutig zu teuer ist. „Uber“ ist nach wie vor das beste Fortbewegungsmittel in Kapstadt.
  • Mietauto gebucht? Perfekt und an den Linksverkehr gewöhnt man sich auch schnell. Verriegelt die Türen von innen während der Fahrt und kauft nichts an den Ampeln. Nachts kann man natürlich in der Stadt fahren, Überland sollte man vermeiden – es gibt wenig Straßenbeleuchtung und es laufen Menschen und Tiere auf der Fahrbahn. Wenn ihr das Auto parkt, lasst nichts offen im Wagen rumliegen. Ein Unfall muss – egal ob Bagatellschaden oder nicht – innerhalb von 24 Stunden bei der nächsten Polizeidienststelle angezeigt werden. Lasst euch unbedingt die „Docket Number“ geben – für den Vermieter und die Versicherung. In SA gilt übrigens 0,0 Promille beim Autofahren…also abends zum Feiern dann vielleicht doch lieber mit „Uber“.
  • Bargeld: Nehmt möglichst wenig Bargeld mit.  Geld wechseln ist hier leider auch langwierig – die Bank ist oft die falsche Anlaufstelle – man muss also zu einer Wechselstube, braucht seinen Pass und sehr viel Zeit. Auch bei „Uber“ gibt es die Option, mit Karte zu zahlen das macht alles wesentlich einfacher, denn die Fahrer haben in der Regel kein Wechselgeld.
  • Bankomat: Es gibt definitiv keine Freunde an Bankomaten – da hat niemand seinen Beleg vergessen und es muss euch auch niemand zeigen, wie der Automat funktioniert. Und Vorsicht ist ganz besonders geboten, wenn jemand behauptet, der Automat sei defekt, aber der andere „da drüben“ funktioniert.
  • Safe: Die meisten Unterkünfte haben einen Safe. Nutzt den für eure Papiere und Wertsachen und teuren Schmuck lässt man sowieso besser zu Hause.
  • Geldkarte/Kreditkarte: Die gängigste Kreditkarte ist VISA. Die Geldkarte bleibt bei allen Transaktionen bei euch – das Kartenlesegerät muss zu euch gebracht werden.
  • „Pedestrian Permit“? Also eine spezielle Genehmigung für Fußgänger gibt’s hier nicht. Falls das jemand bei euch probiert – das ist Abzocke. 
  • Joggen? Radeln? Wandern? Alles wunderbar bei dieser grandiosen Kulisse! Bitte geht nicht alleine wandern – es gibt genügend „Hiking Groups“ auf Social Media, denen ihr euch anschließen könnt. Man kann ja immer doof ausrutschen und sich den Knöchel verstauchen oder so. Ebenso ist alleine Joggen oder Radeln in abgelegenen Gebieten ein No-Go. Es empfiehlt sich, keine Kopfhörer aufzusetzen, denn ihr wollt ja schließlich wissen, was um euch rum passiert.
  • Diebische Kollegen in der Tierwelt: Paviane haben immer Hunger und suchen ständig nach Futter. Paviane klauen alles, was nicht niet- und nagelfest ist – auch vom Teller und vom Tisch. Falls ein Pavian eure Tasche haben will: geben. Ein ausgewachsenes Männchen kann 50kg wiegen und hat richtig große Reißzähne. Wenn nichts in der Tasche drin ist, lassen die Paviane sie auch wieder fallen.

Im Playstore gibt’s die „Buzzer“ App – das ist eine „Community Safety App“. Ausgestattet mit einem „SOS Button“ und einem „Report Button“ kann man bei allen „Alerts“ in der näheren Umgebung mitlesen: „municipal“ (Wasser-, Strom-, Straßen Probleme), „suspicious“ (Auffälliges), „medical“ (medizinische Notfälle), „other“ (Feuer etc.) und natürlich auch selber reporten oder Hilfe anfordern.  

Die Liste kann man noch beliebig ergänzen: Kleinkriminalität ist hier sehr real. Lasst nichts auf dem Tisch liegen, wenn ihr ausgeht. Telefon und Sonnenbrille sind schnell verschwunden – da ist man ins Gespräch vertieft und schwupp sind die Schätze weg. Mein letzter Tipp: die Handtasche ist auf der Stuhllehne nicht gut aufgehoben – die kommt auf den Schoss oder ihr macht sie mit einem coolen Handtaschenhalter am Tisch fest. Sicher ist sicher.

Zu Schluss noch ein paar Nummern für den Notfall, in der Hoffnung, dass ihr sie nie brauchen werdet:

Sea Rescue 112
Table Mountain/SA National Parks 107
ER24 privater Krankenwagen 084 124
Netcare privater Krankenwagen 082 911
Vergiftungen 0861 555 777

 

Titelbild: Toa Heftiba on Unsplash

 

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